Was ist PsychoOnkologie ?
Die PsychoOnkologie unterstützt Menschen, von einer noch unabgeklärten, möglichen Krebsdiagnose bis hin zur Krebserkrankung, durch sämtliche Phasen der Behandlung.
Denn als gesichert gilt: allein die Befürchtung einer Krebserkrankung löst IMMER einen Schock, ein Trauma aus, welches das Immunsystem belastet und psychologisch begleitet werden sollte (siehe auch: Gedanken und Immunsystem).
In der sich zunehmend verbreitenden psychoOnkologischen Begleitung versucht man erstmalig in der westlichen Medizin der enormen Bedeutung der psychischen Belastung gerecht zu werden, die mit lebensbedrohlichen Krankheiten eigentlich immer einhergeht.
Wie wirkt PsychoOnkologie ?
PsychoOnkologische Begleitung kann Klienten hilfreich unterstützen, mit den Belastungen umzugehen, die beim medizinischen Vorgehen gegen Krebs und andere existenziellen Krankheiten kaum zu vermeiden sind:
• Achtsamkeitsübungen & Gedankenreisen verbessern die Lebensqualität
• Meditation stärkt die Selbstheilungskräfte im Körper
• Hypnose & Selbsthypnose kann Entspannung fördern und Schmerzen reduzieren, was die Nebenwirkungen der Chemo erträglicher macht. Die so mögliche Reduzierung belastender Schmerzmittel unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers zusätzlich
• im Klienten wachsen Mut, Kraft und Energie auch schwierige Phasen durchzuhalten
• rechtzeitige Krisenintervention kann destruktive Verläufe ins Konstruktive drehen
• die Erarbeitung und Ausrichtung auf neue Ziele, wertet die eigene Lebenszeit auf und schlimmstenfalls hilft psychoOnkologische Begleitung, offene Lebensfragen und zum Lebensende sich einstellende Erkenntnisse anzunehmen
Wie wirksam ist PsychoOnkologie?
Das psychoOnkologische Begleitung keine Gesundbeterei oder Placebowirkung ist, belegt eindeutig die nachfolgende Studie:
Der Psychologe, Ronald Grossarth-Maticek führte eine Studie mit 100 Brustkrebspatientinnen im fortgeschrittenem Stadium durch. Die Lebenserwartung der 50 Patientinnen, die keine belastende Chemotherapie mehr wollten, wurde verglichen mit der Lebenserwartung der 50 Patientinnen, welche eine Chemotherapie wahrnahmen.
Ohne jegliche Form der Behandlung lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 11 Monaten. Mit einer Chemotherapie stieg die durchschnittliche Lebenserwartung um 3 Monate auf 14 Monate.
Allein durch psychoOnkologische Begleitung ohne Chemo, wuchs die Lebenserwartung um durchschnittlich 6 Monate auf 17 Monate, und war damit doppelt so wirksam, aber ohne belastende Nebenwirkungen!
Eindeutig am wirksamsten zeigte sich die Kombination aus Chemotherapie und psychoOnkologischer Begleitung, welche die Lebenserwartung sogar verdoppeln konnte, um 11 Monate auf insgesamt 22 Monate. Das für jede einzelne Patientin jeder einzelne Monat wesentlich war, wird jeder nachempfinden können.
Insgesamt ist diese Studie ein unabweisbares Argument dafür, jeden Menschen, der sich einer Krebserkrankung stellen muss, mit dem Optimum der Kombination aus medizinischem Fortschritt und psychoOnkologischer Begleitung zu unterstützen.
(Quelle O. Carl Simonton, Auf dem Wege der Besserung, Seite 444)
Psycho-Onko-logie, selbstverständlich, aber warum nur bei Krebs ?
Natürlich ist es erfreulich, das die psycho-Onkologische Begleitung sich verbreitet. Aber obwohl diese Begleitung so wichtig für JEDEN wäre, wird diese bis heute für viele Krebsfälle (ca. 480.000 neue Fälle in 2018 in Deutschland), nicht selbstverständlich durch die Krankenkassen finanziert.
Wieviele der ca. 220.000 Krebstoten in 2018 in Deutschland hätten vermieden werden können, bleibt natürlich offen. Den engen Zusammenhang von Lebenserwartung und Depression beschrieb aber schon 2009 eine Metastudie im Magazin „Cancer“. Deren Auswertung von 9400 Fällen zeigte: depressive Krebskranke ereilte der Tod um 39 Prozent häufiger. Ein deutlicher Ruf nach besserer psychischer Betreuung!
Noch völlig unbewältigt, ist die Konsequenz meiner Unterwebsite “Gedanken & Immunsystem”, welche die offensichtliche Erfordernis einer psychologischen Begleitung bei Krebs – auf alle anderen psychisch belastenden Krankheiten und medizinische Situationen ausdehnt.
Ähnlich meinte es wohl auch der bekannte PsychoOnkologe Dr. Gerhard Strittmatter in einem Interview, als er sagte, das er unlängst aus persönlichen Gründen in der Kardiologie behandelt wurde und sich fragte: warum es eigentlich keine Psycho-Kardiologie gäbe?
Offensichtlich hat unser Gesundheitssystem noch viel Arbeit vor sich, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Psycho-Neuro-Immunologie und Schmerzforschung in den konkreten medizinischen Alltag zu integrieren. Solange bleibt jeder selbst aufgerufen, sich nach Kräften die Unterstützung zu gönnen, die ihm wirklich hilft. Denn erst wenn wir um sie kämpfen, erleben wir, wie bedeutend sie ist: unsere Gesundheit.